veranschaulichung

September 14, 2010

das beverly hills australiens heisst “mosman” und liegt im norden sydneys. heute hat das statistische bundesamt die zahlen über das einkommen in unterschiedlichen stadt- und landesregionen des kontinents veroeffentlicht. die daten in zusammenspiel mit google street view, ueber das sich hier keiner aufregt, ergibt extrem anschaulichen journalismus, wie “the punch” hier bewiesen hat. einbrecher herzlich willkommen, kann ich nur sagen.

obwohl ich nach meinem studium nie als geografin gearbeitet habe (die techniken aus der ethnologie waren für den journalismus meist brauchbarer), kann ich mich doch immer noch für karten, und die art und weise, wie sie menschen und ganze gesellschaften manipulieren können, begeistern. über die macht der karte und googles (wechselndem) umgang damit, hat vor ein paar wochen john gravis berichtet. google hat nicht nur unterschiedliche suchmaschinen in unterschiedlichen ländern, sondern auch unterschiedliche landkarten für unterschiedliche regime, je nachdem wer anspruch auf was erhebt. muss ganz schön anstregend sein, jedem gefallen zu müssen. dabei gibt haben wir doch 471 kabel tv sender die sich um “life, liberty and pursuit of happiness” kümmern sollten – um mit clemens kogler zu sprechen.

eines meiner lieblingsvideos, von clemens kogler, “le grand content”

auf eine gewisse weise sind diese powerpoint präsentation auch karten, thematische karten eben. und kogler schafft es, die wichtigsten fragen des lebens in einem flussdiagramm zu versammeln. “feelings, mistakes and butts are things that we dare not to bare in public.”

und wo wir schon bei karten und öffentlichkeit sind, noch diese hier von mark edward campos:  eine karte der geraeuschlandschaft von new york. ich bin ganz hin und weg von der synthäsie. und ich frage mich, ob man irgendwann bei google ein geräusch einlesen kann, und die suchmaschine einem sagt, woher in der welt es stammt, weil sie aus dem hintergrund sprachen und kulturtypische sounds rausfiltern kann. das wäre ganz praktisch, um herauszufinden, ob der ehemann nun tatsächlich am flughafen in shanghai sitzt, oder doch nur mit seiner geliebten in einem penthouse in new york, wo er beim telefonieren das fenster geöffnet hat.